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Was gibt es Neues in der Wissenschaft zu zur Therapie mit Cannabidiol?
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Jedes Jahr gibt es neue bemerkenswerte wissenschaftliche Erkenntnisse zur medizinischen Verwendung von CBD (Cannabidiol). Hier einige Neuigkeiten der vergangenen 12 Monate.
Lokale Applikation: Zwei Studien haben gezeigt, dass CBD bei Tieren mit einem CBD-Gel oder einer 1-prozentigen CBD-Salbe gut auf die Haut verabreicht werden kann und so in den Körper aufgenommen wird. In dem einen Fall reduzierte CBD bei Ratten mit Arthritis die Gelenksschwellungen und die Schmerzen. In dem anderen Fall verlangsamte eine CBD-Salbe bei Mäusen den Verlauf einer Multiple-Sklerose-ähnlichen Erkrankung.
Epilepsie: In Israel und den USA gab es eine Anzahl weiterer Forschungsergebnisse zur Verwendung von CBD bei Kindern und Jugendlichen mit Epilepsie. Cannabis mit einem hohen CBD-Gehalt zeigte nach einer israelischen Studie vielversprechende therapeutische Wirkungen bei 74 Patienten mit Epilepsie im Alter zwischen 1 und 18 Jahren, bei denen andere Behandlungen nicht anschlugen. Die gewählte Mischung enthielt CBD und THC in einem Verhältnis von 20:1, gelöst in Olivenöl. Die CBD-Dosis reichte von 1 bis 20 mg pro kg Körpergewicht täglich.
Psychosen: Das britische Unternehmen GW Pharmaceuticals berichtete über den erfolgreichen Einsatz von CBD bei schizophrenen Psychosen. Das Cannabinoid war wirksam bei der Behandlung einer Schizophrenie bei Patienten, die zuvor nicht ausreichend auf antipsychotische Medikamente angesprochen hatten. In der Studie behielten die 88 Teilnehmer die bisherige antipsychotische Medikation bei und erhielten zusätzlich CBD oder ein Placebo. Der Anteil der auf die Therapie mit CBD Ansprechenden war nahezu dreimal so groß wie bei Teilnehmern mit dem Placebo. Es gab keine starken Nebenwirkungen und die Gesamtzahl der Nebenwirkungen ähnelte der durch das Placebo. Dies ist die bisher größte kontrollierte Studie mit CBD bei Patienten mit schizophrenen Psychosen.
Chronische Darmentzündung: Nach Forschung an der Universität von Neapel (Italien) reduziert CBD die Entzündung in Gewebeproben von Patienten mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung Colitis ulzerosa und von Mäusen mit Darmentzündung. Die Forscher folgerten, dass "CBD in der Tat eine neue therapeutische Strategie zur Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen eröffnet".
Autoimmunerkrankungen: Bei Mäusen erwies sich CBD nützlich bei der Behandlung der Myokarditis (Herzmuskelentzündung), eine häufige Ursache von Herzversagen und plötzlichem Herztod bei Heranwachsenden und jungen Erwachsenen. Die Wissenschaftler am Nationalen Institut für Alkoholmissbrauch und Alkoholkonsum in den USA schrieben, dass dieses Cannabinoid “eine viel versprechende, neuartige Behandlungsmethode bei autoimmuner Myokarditis und bei anderen Autoimmunerkrankungen, sowie bei Organtransplantationen darstellen kann.”
Transplantationen: In einer israelischen Studie mit 48 Patienten, die sich einer Transplantation von Blutstammzellen unterzogen hatten, verbesserte CBD das Ergebnis. CBD reduzierte die Häufigkeit einer gefürchteten Komplikation, bei der die fremden transplantierten Blutzellen den Organismus des Patienten angreifen. "Die Kombination aus CBD mit einer Standard-Prophylaxe für GVHD [Graft versus Host Erkrankung] ist eine sichere und viel versprechende Strategie zur Reduzierung der Häufigkeit einer akuten GVHD", schrieben Forscher der Universität von Tel Aviv.
Krebs: Forscher der Universität von Camerino (Italien) fanden einen weiteren Mechanismus, durch den CBD bösartige Gliomzellen bekämpft, nämlich eine Autophagie, bei der die Zellen eigene Bestandteile abbauen.
Übergewicht: CBD könnte eine Rolle bei der Bräunung weißer Fettzellen spielen. Die Gewinnung brauner Fettzellen aus weißen Fettzellen (Bräunung) und die Aktivierung bestehender brauner Fettzellen werden gegenwärtig als Möglichkeiten zur Bekämpfung von Fettleibigkeit untersucht. Die Wissenschaftler zeigten, dass CBD eine Rolle bei der Bräunung von weißen Fettzellen, bei der Verstärkung der Fettverbrennung, bei der Wärmeproduktion und bei der Reduzierung der Fettproduktion haben könnte. Sie schrieben, dass „CBD als eine mögliche vielversprechende therapeutische Substanz für die Vorbeugung von Fettleibigkeit erforscht werden könnte“.
Depressionen: Tierexperimentelle Studien mit Ratten und Mäusen unterstützen bisher nicht veröffentlichte Erfahrungen von Patienten, dass CBD antidepressive Eigenschaften besitzt. So fanden Forscher der Universität von Kantabrien (Spanien) in zwei Studien mit einem Mausmodell für Depressionen heraus, dass „CBD ein neues, schnell wirkendes Medikament darstellen könnte, indem es sowohl Signalwege in der Hirnrinde, die auf Serotonin oder Glutamat reagieren, durch einen 5-HT1A-Rezeptor abhängigen Mechanismus verstärkt.
Herzinfarkt: CBD könnte auch nützlich beim Herzinfarkt sein. Bei Kaninchen wurde am Universitätskrankenhaus Gasthuisberg in Leuven (Belgien) ein akuter Herzinfarkt verursacht, und die Wirkungen intravenöser CBD-Gaben von 0,1 mg/kg Körpergewicht untersucht. Die Autoren folgerten, dass die CBD-Therapie die Infarktgröße reduzierte und die Wiederherstellung der Herzfunktion erleichterte, und dass dies einen therapeutischen Nutzen haben könnte.
Akne: Forschung an der Universität von Debrecen (Ungarn) mit Zellen, die Talg in der Haut produzieren (Sebozyten), zeigt, dass Cannabidiol (CBD) entzündungshemmende Wirkungen auf Sebozyten hat und die Talgproduktion reduziert. Daher könnte CBD eventuell bei Akne eingesetzt werden.